Unter den verschiedenen Stilrichtungen der Naturfotografie ist die Vogelfotografie sicherlich eine der schwierigsten, aber auch eine der beliebtesten, schreibt Mario Müller in seinem Buch Vogelfotografie. Dies zeigt sich zum einen an den vielfältigen Foren, die es im Internet gibt, aber auch an den Einsendungen bei den großen nationalen und internationalen Naturfoto-Wettbewerben. In der Kategorie “Vögel” sind immer die meisten Einsendungen zu verzeichnen. Woran mag das wohl liegen?
Vögel üben schon immer eine besondere Faszination auf uns Menschen aus, da sie etwas können, wozu wir Menschen nur mit technischen Hilfsmitteln in der Lage sind: das Fliegen!
Vögel kommen auf allen Kontinenten vor. Selbst in den großen Ballungsräumen und Städten leben bestimmte Arten mit Menschen auf engstem Raum zusammen und sind somit allgegenwärtig. Diese Nähe zum Menschen hat sicherlich die Häufigkeit der Vogelfotografie begünstigt. Jedem ist es heute möglich Vögel zu fotografieren.
Durch die subjektive Wahrnehmung von uns Menschen ergeben sich mit den Stilmitteln der Fotografie eine Vielzahl von unterschiedlichen Deutungen. Es entstehen immer wieder neue Bilder mit den gleichen Motiven. Dabei erlebt die Vogelfotografie eine enorme Entwicklung und ist natürlich auch gewissen Trends unterworfen. Von der reinen formatfüllenden Fotografie des Vogels zur Bestimmung über die Darstellung des Vogels in seiner natürlichen Umgebung bis zur künstlerischen Darstellung der Vogelwelt ist heute alles erlaubt. Man darf gespannt bleiben, wohin sich die Vogelfotografie in Zukunft entwickelt.
Schwierig ist diese Fotografie, weil die Vögel meist sehr schnell unterwegs und ständig in Bewegung sind. Oft müssen wir das gewünschte Motiv schnell und intuitiv erfassen. Das kann in der Regel nur funktionieren wenn wir das Verhalten der Vögel gut kennen und unsere Fotogeräte “blind” bedienen können.
Da sind wir auch schon bei den wichtigen Voraussetzungen für das Gelingen von guten Vogel-Fotografien: Zeit, Geduld, gute Vorkenntnisse über das Verhalten der Vögel und das Beherrschen der Technik. Dies und ein Quäntchen Glück sind der Schlüssel zum Erfolg, gute Vogelbilder zu machen.
Ein gutes Vogelfoto weckt beim Betrachter Emotionen. Nur so prägt sich das Foto ein und wird nachhaltig auf den Betrachter wirken. Hiermit können wir die Schönheit der Natur zeigen und für deren Erhalt werben.

Das sollte uns zu jeder Zeit bewusst sein. Fotografieren heißt Bedeutung schenken – Naturfotografie bedeutet Natur- und Artenschutz.